am Samstag, 15. Februar 2025 um 18:30 Uhr
Das achte Kind: Der Autor beschreibt sein Aufwachsen mit drei Vätern und zwei Müttern. Seine leibliche Mutter kam als „Gastarbeiterin“ der ersten Generation aus Kroatien nach Deutschland. Er kam als achtes Kind zu einer Pflegefamilie, war ein „Kofferkind“ bosnisch-kroatischer Herkunft, und besuchte seine leibliche Mutter und den gewalttätigen „Stiefvater“ regelmäßig. Die Sommerferien verbrachten er und seine leibliche Mutter bei den in Armut lebenden Großeltern. In den drei Familien hätten Lebenserfahrungen und Werte nicht unterschiedlicher sein können.
Im Roman „Die Gemeinheit der Diebe“ erzählt der Sohn von der Lebensleistung seiner Mutter, die von Akkordarbeit in der Fabrik geprägt war. Sie hat Armut überwunden und materiellen Wohlstand erreicht. Im Alter, als sie fast an der Frage verzweifelt, ob sie denn eigentlich ihr Leben gelebt habe oder ob es ihr gestohlen wurde, ist der Sohn an ihrer Seite.
Alem Grabovac, 1974 in Würzburg geboren. Mutter Kroatin. Vater Bosnier. Er hat in München, London und Berlin Soziologie, Politologie und Psychologie studiert und lebt mit seiner Familie in Berlin. Als freier Autor schreibt er unter anderem für Die Zeit, Welt, taz.
Eintritt frei, ohne Anmeldung, Platzzahl begrenzt